Niedersachsen, Nordrein-Westfalen und Baden-Württemberg stellen Drei- Phasen- Konzept zur Belebung von Tourismuswirtschaft, Hotellerie und Gastronomie vor.
Lingen (Ems) / Hannover. Tourismuswirtschaft, Hotellerie und Gastronomie sind massiv von der Corona-Krise betroffen. Um den Unternehmen und den bundesweit drei Millionen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Perspektive zu geben und die Auflagen für diesen Sektor schrittweise zurückzunehmen, haben Baden-Württemberg, Niedersachen und Nordrhein-Westfalen ein Konzept entwickelt, das sie in die Wirtschaftsministerkonferenz einbringen.
Eingeleitet werden soll die Öffnung mit touristischen Outdoor-Angeboten wie Zoos, Freizeitparks und Klettergärten. In der zweiten Phase folgen Restaurants und mit eingeschränkter Nutzung Ferienwohnungen sowie Hotels. Später soll dann der Übernachtungstourismus ohne Restriktionen wieder möglich sein.
Fühner: „Natürlich muss die schrittweise Rücknahme der Beschränkungen bestmöglich geplant und durchdacht sein, denn nach wie vor hat bei allen Maßnahmen der Gesundheits- und Infektionsschutz für unsere Bürgerinnen und Bürger höchste Priorität. Deshalb beinhaltet das Konzept die Einhaltung strikter Abstandsregelungen, Hygienevorgaben und Registrierungspflichten. Außerdem ist die Grundlage von gelockerten Maßnahmen weiterhin eine Stabilisierung der Fallzahlen in der Bevölkerung.“
Zu welchem Datum die einzelnen Phasen beginnen, werden die Länder in Abstimmung mit dem Bund in Eigenverantwortung bestimmen.
„Es ist höchste Zeit, dass wir unseren Gastronomen, dem Tourismus und der Hotellerie endlich eine verlässliche Perspektive und Planungssicherheit geben, auch wenn mit der Öffnung von Angeboten ein möglicherweise erhöhtes Ausbreitungsrisiko bedacht werden muss. Es handelt sich um die mit am stärksten betroffene Branche der Krise und wir müssen den Unternehmen sowie ihren vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine konkrete wirtschaftliche Perspektive aufzeigen. “, so hiesiger Landtagsabgeordneter Christian Fühner.
Mit einer Bruttowertschöpfung von mehr als 100 Milliarden Euro ist der Tourismus in Deutschland eine sehr umsatzstarke und beschäftigungsintensive Branche. In das Konzept der drei Bundesländer sind Anregungen aus dem Kreis der Wirtschaftsministerkonferenz sowie der Industrie- und Handelskammern, der Branchenverbände und der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten eingeflossen.
Des Weiteren hat Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) das Modell eines speziellen Kredits für die Hotel- und Gastronomiebranche vorgelegt. Der Vorschlag beinhaltet, dass Gastwirte und Hoteliers einen Kredit des Bundes in Anspruch nehmen können, sofern sie durch die Corona- Krise besonders betroffen sind. Das Darlehen müsste, ähnlich wie bei Bafög- Regelungen für Studierende, dann zurückgezahlt werden, wenn in einer gewissen Zeitspanne von wenigen Jahren ein Gewinn bestimmter Höhe erzielt wurde. Bleiben sie an der Grenze, könnte der Kredit in einen Zuschuss umgewandelt werden. Beim Besuch im Landeskabinett Hannover von Jens Spahn am vergangenen Dienstagabend soll dieser bereits positiv auf den Althusmanns Vorschlag reagiert haben.
Quelle: Team Fühner